Welche Lärmbelastung wird für welche Raumarten empfohlen und wie lässt sich der Lärmpegel senken?

Dauerhaft hohe Lärmbelastungen stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar. Negative Auswirkungen wie Stress, verringerte Konzentrationsfähigkeit und sogar ein erhöhtes Bluthochdruckrisiko können durch chronische Lärmbelästigung gefördert werden.
Um ein angenehmes Umgebungsgefühl zu gewährleisten, sollten bestimmte Lärmgrenzen in unterschiedlich genutzten Räumen nicht überschritten werden. Diese Grenzen sind in der DIN 4109, der Verordnung für Schallschutz im Hochbau, klar definiert. Neben dem Einbau neuer Fenster gibt es noch weitere Möglichkeiten, um den Lärm in einem Raum zu verringern.

Welche Grenzwerte sollten nicht überschritten werden?
Lärmschutz-Grenzwerte sind durch verschiedene Richtlinien geregelt. Neben der oben genannten DIN 4109 greift hier auch die VDI 2719. Hier erhalten Sie die wichtigsten Werte auf einen Blick:

Schlafräume:
Die Grenzwerte für Innenräume liegen in Wohngebieten, Krankenhaus- und Kurgebieten bei 25-30db. In sonstigen Gebieten sollte ein Überschreiten von 35db vermieden werden.

Wohnräume:
Der Geräuschpegel kann in Wohnräumen etwas höher sein als in Schlafräumen. In Wohngebieten gelten auch hier die 25-30db. In sonstigen Gebieten dagegen sind 35-40db erlaubt.

Arbeitsräume:
Wo sich mehrere Menschen aufhalten, ist es meist auch lauter. So sind auch die Grenzwerte hier höher angesetzt. In Büros, die von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden, ist ein Lärmpegel von 35-45db zulässig. In Großraumbüros, Gaststätten und Läden sind bis zu 50db noch im Rahmen. Abweichend davon sind aber beispielsweise Arztpraxen gelistet, für die ein Pegel von 30-40db gilt.

Wie lässt sich der Lärmpegel senken?
Die Auswahl und Anordnung der Einrichtung kann dazu beitragen, den Lärm zu senken. Laute Geräte wie Drucker oder Kopierer sollten möglichst in einem separaten Raum untergebracht werden. Auch der Austausch älterer Geräte kann einen positiven Effekt erzielen. Weiter kann durch die Reduktion von Flächen, die den Schall reflektieren, der Geräuschpegel gesenkt werden. So schlucken Holzmöbel eher den Schall, Glas- oder Keramikmöbel dagegen reflektieren ihn. Ebenso verhält es sich beim Boden: Harte Böden wie Fliesen können durch den Einsatz von Teppichen gezähmt werden.

Was, wenn es trotzdem noch zu laut ist?
Wenn die Tipps oben nicht das gewünschte Ergebnis bringen, hilft nur noch der Austausch der Fenster. Dabei kann man auf verschiedene Schallschutzklassen zwischen Schallschutzklasse 1 und 6 zurück greifen. Eine Verringerung zwischen 25-29db in der Klasse 1 bis zu über 50db bei Schallschutzklasse 6 ist hier möglich. Die benötigte Klasse lässt sich dabei am besten mit einem Spezialisten vor Ort bestimmen, da jedes Fenster eine individuelle Umgebung abschirmt.

Fazit zur Lärmbelastung und Schallschutz
Auch mit einfachen Mitteln kann der Lärm in den eigenen vier Wänden verringert werden. Wenn diese aber nicht ausreichen, sind neue Fenster die beste Lösung. Je nach Anforderung kann hier auf unterschiedliche Schallschutzklassen zurückgegriffen werden. Ein guter Nebeneffekt: Neue Fenster verringern nicht nur den Schall, sondern tragen auch zu besserer Wärmedämmung bei. So schont man nicht nur seine Gesundheit, sondern spart auf Dauer auch noch bares Geld.