Palmen überwintern: Winternest für die Exoten

Palmen lieben heiße Temperaturen und tropische Klimaverhältnisse. Im Zuge der Globalisierung möchten Deutsche nicht auf den Anblick dieser Exoten, die sie aus dem Urlaub kennen, zu Hause verzichten. Palmen haben sich in den letzten Jahren auf dem deutschen Markt verbreitet. An die Klimaverhältnisse haben sich einige Sorten angepasst. Draußen überwintern können nicht alle. Aus diesem Grund müssen ihre Besitzer die Palmen entsprechend überwintern.

Winterharte Palmen

Wie erkennt man, dass man im Süden gelandet ist? An den Palmen natürlich. Bereits vom Flughafen aus sind sie aus der Ferne zu erkennen und sagen Touristen: Willkommen im tropischen Süden.

Angetrieben von der Globalisierung sowie milden Klimaverhältnissen in der nördlichen Hemisphäre, haben die Pflanzen hierzulande Einzug gefunden. Die allgemeine Annahme lautet, dass die Pflanzen Frost nicht vertragen. Das gilt für viele Sorten, sie mögen heiße Temperaturen. Es gibt Palmen, die in milderen Klimaregionen wachsen und mit Schnee, Eis und klirrenden Winden zurechtkommen.

Zu den Arten, die für Deutschland winterhart sind, gehören folgende Exemplare:

  • Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
  • Chilenische Honigpalme (Jubaea chilensis)
  • Nadelpalme: (Rhapidophyllum hysterix)
  • Zwergpalmetto (Sabal minor)
  • Yunnan-Zwergpalme (Trachycarpus nanus)
  • Kumanon-Hanfpalme (Trachycarpus takil)
  • Wagners Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)

Für winterharte Palmen besteht ein Winterschutz, wenn nötig, aus zusammengebundenen Blättern, die rund um den Vegetationspunkt befestigt werden. Die meisten Arten kommen ohne Winterschutz aus. Pflanzenbesitzer sollten darauf achten, dass der Winterschutz ausreichend belüftet ist und ihn so lange wie nötig verwenden.

Der perfekte Standort

Der Pflanzungsstandort ist für die Überwinterung ausgepflanzter Palmen von großer Bedeutung. Ihr größter Feind ist der Nord- und Nordostwind. Die Pflanze muss vor dem kalten Wind geschützt werden. Auch wenn Palmen die Sonne lieben, ist sie ihnen im Winter ein Dorn im Auge. In der kalten Jahreszeit sorgt die Sonne dafür, dass die Blätter schneller auftauen als der Wurzelballen. Über die aufgetauten Blätter verdunstet Wasser. Die Pflanze verdurstet, da sie über den gefrorenen Wurzelballen kein Wasser aufnehmen kann.

Ideal für Palmen ist ein sonniger Süd- oder Südweststandort, wo man sie zuverlässig gegen Sonne und Wind schützt. Gartenbesitzer können die Umgebung als natürlichen Wind- und Sonnenschutz verwenden: Eine Hecke, eine Mauer oder ein Wall.

Natürliche Frostresistenz erhöhen

Die Phase der Abhärtung ist ein selten beschriebener Prozess, der von großer Wichtigkeit ist. Viele Palmenbesitzer versuchen, ihre Pflanze bei der ersten Frostankündigung der Wettervorhersage zu schützen. Was sie damit bezwecken, ist das genaue Gegenteil ihrer Absicht: Sie schwächen die natürliche Frostresistenz. Für jede Palme ist eine Phase der Abhärtung vor dem Wintereinbruch vonnöten. Erst wenn lang anhaltende Kältephasen eintreten (tagsüber unter 0 °C), kann der Winterschutz installiert werden.

Empfehlungen für Winterschutz beliebter Palmensorten

Winterschutz ist bei jungen Pflanzen (die ersten vier Jahre) wichtig. Danach sind viele Palmen resistent, sodass ein Teil von ihnen ohne Winterschutz auskommt. Die genaue Frosthärte einer Palmensorte ist immer beim Händler zu erfragen. Nachfolgend finden Sie Tipps zu in Deutschland beliebten Palmen:

  • Cycas Revoluta: Diese palmenähnliche Pflanze ist genau genommen kein Mitglied der Palmengruppe, sondern gehört zu den Cycadacaen. In Deutschland sind hauptsächlich die Cycas Revoluta aus dem Süden Japans zu finden. Sie sind nicht komplett winterhart und bevorzugen eine Überwinterungstemperatur von drei bis zehn Grad Celsius. Ältere Pflanzen können leichte Minustemperaturen überstehen. Junge Sorten sollten als Kübelpflanzen geschützt überwintert werden.
  • Trachycarpus fortunei: Das Herz der Pflanze, wo die Blätter wachsen, ist ihr empfindlichster Punkt. Aus diesem Grund sollten Pflanzenliebhaber die Blätter mit einer Schnur zusammenbinden, damit das Herz geschützt ist. Den Blattschopf kann man mit einem Haubenvlies vor Kälte bewahren. Um die Pflanze vor dem Austrocknen zu schützen, empfiehlt es sich, zusätzlich den Boden um die Palme mit Laub abzudecken.
  • Sabal minor: Der Zwergpalmetto ist eine beliebte Palmensorte, weil sie Fröste bis minus 20 Grad Celsius übersteht. Junge Pflanzen müssen ihre Frostresistenz noch entwickeln. Ältere Palmen kommen in einigen Regionen Deutschlands ohne Winterschutz aus. Wichtig ist bei dieser Sorte der Standort: Sonnig, aber windgeschützt sollte er sein.

Winterquartiere für Kübelpalmen

Gartenbesitzer, die Palmen in Kübeln halten, können ihre Pflanzen im Inneren überwintern. Auch hier gibt es einiges zu beachten.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile verschiedener Winterquartiere.

WinterquartierVorteilNachteil
Balkon/Terrassegute Lichtverhältnisse; wenn Wand vorhanden von Wind geschütztmeist zu kalt; mit Winterschutz für einige Palmen geeignet
Kellergute Temperaturerfordert künstliche Beleuchtung
Gewächshausgute Lichtverhältnisseerfordert Beheizung
Treppenhausmeist gute Lichtverhältnisse; Temperatur in OrdnungZugwind ist ein Problem
Wintergartengute Lichtverhältnisse; Temperatur lässt sich anpassenkeine

Nicht alle Verbraucher können sich das Winterquartier für ihre Palme aussuchen. Die obige Tabelle verdeutlicht, welche Vorteile bestimmte Winterquartiere haben. Wer also zwischen mehreren Standorten wählen kann, sollte sich für ein Winterquartier mit vielen Vorteilen entscheiden.